Happy Weihnukka – Eine gelungene Veranstaltung
Chanukka und Weihnachten – zwei unterschiedliche Feste und doch viele Gemeinsamkeiten, das präsentierten Barbara Philipp (Texte und Gesang), Gerd Elsen (Gesang) und Klaus Wahl (Klavier und Moderation) am 11. Dezember 2014 vor zufriedenen Gästen in der restlos gefüllten Synagoge.
Christliches und Jüdisches sollten miteinander ins Gespräch gebracht werden. Ziel war es, die gemeinsamen Berührungspunkte, aber auch das jeweils eigene Gepräge der beiden Feste dem interessierten Publikum näher zu bringen. Mehr als 250 Besucher sprachen für sich: die Neugier war geweckt, „Happy Weihnukka“ lockte Bürgerinnen und Bürger jeden Alters in die Kultur- und Tagungsstätte Synagoge Wittlich.
Nach den Begrüßungsworten von Prof. Dr. Hans-Georg Gradl, dem Direktor des Emil-Frank-Instituts, und Stadtbürgermeister Joachim Rodenkirch, haben Barbara Philipp, Gerd Elsen und Klaus Wahl das Publikum mit dem uralten jüdischen Segenswunsch „Shalom Aleichem“ (Friede sei mit dir) willkommen geheißen.
René Richtscheid, der Geschäftsführer des Emil-Frank-Instituts, informierte anschließend vor allem über das jüdische Lichterfest Chanukka, um die folgenden Beiträge verständlicher werden zu lassen. Mit dem ältesten überlieferten Weihnachtslied „Sei willkommen Herre Christ“ beginnt das künstlerische Wechselspiel zwischen christlichen und jüdischen Traditionen.
Mit dem 1952 komponierten Lied „I saw mommy kissing Santa Claus“ und der Anmoderation von Klaus Wahl zu den damaligen Missverständnissen religiös geprägter Kreise in den USA, eröffnete Barbara Philpp als Sängerin den zweiten Teil des Programms. Der Wechsel von Kunstliedern und Jazz orientierten Musikstücken sowie unterhaltsamen und ernsten Texten lässt in dem wunderbaren Raum der Synagoge eine heitere und besinnliche Stimmung entstehen. Durch „White Christmas“ mündet das Programm in dem gemeinsamen Wunsch nach einer friedvollen Zukunft. Spontane „standing ovations“ waren der verdiente Lohn für eine beeindruckende Darbietung.Barbara Philipp brilliert mit Kurzgeschichten, Gedichten und in Gesangsbeiträgen. Besonders die persönlichen Erfahrungen der Autoren aus den 1930-er Jahren, bei zunehmender Judenfeindlichkeit in der nationalsozialistischen Gesellschaft, konnte sie sowohl humoristisch als auch tiefsinnig veranschaulichen. Das uns als Weihnachtslied vertraute „Tochter Zion“, gesungen von Gerd Elsen in Englisch, Deutsch und Hebräisch, diente als Beispiel für den gegenseitigen Einfluss der Religionen auf der Basis alttestamentarischer Begebenheiten. „Baby, it’s cold outside“, amüsant dargeboten im Duett, entlässt die Zuhörerinnen und Zuhörer äußerst zufrieden in eine kurze Pause.
Prof. Dr. Gradl dankte den Künstlern, allen ehrenamtlichen Helfern sowie dem begeisterten Publikum ganz herzlich und verabschiedete sich mit den besten Wünschen zu Weihnachten und Chanukka
Bilder: H.A. Schneider