18 Dez. Treffen der Gedenk- und Erinnerungsinitiativen
Das erste Treffen der Gedenk- und Erinnerungsinitiativen (LAG regional nördliches Rheinland-Pfalz) nach der Konstituierung der Gruppe fand am 12. Dezember in Wittlich statt. Veranstalter waren das Emil-Frank-Institut, die Stiftung Stadt Wittlich und die LAG.
Nach Eintreffen der Teilnehmenden in der ehemaligen Synagoge wurden sie von Bürgermeister Joachim Rodenkirch begrüßt. In seiner Ansprache betonte er mehrmals, wie wichtig die Gedenkarbeit gerade in der heutigen Zeit ist. Außerdem äußerte er sich beeindruckt über die Arbeit, die in den einzelnen Erinnerungsprojekten im regionalen Bereich geleistet wurde und wird.
Danach stellte René Richtscheid, Geschäftsführer des Emil-Frank-Instituts, die Arbeit des Instituts vor und informierte die Teilnehmenden über die – teils dramatische – Geschichte des Synagogengebäudes. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde zeigte er den Gästen den unteren Bereich der neu konzipierten Dauerausstellung zum Jüdischen Leben in Wittlich.
Der anschließende Stadtrundgang führte an den Deportationshäusern sowie weiteren Stätten des ehemaligen jüdischen Lebens vorbei und endete in der Brasserie, einem Haus mit ebenfalls jüdischer Vergangenheit. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte es der Familie Salomon und Gudella Ermann-Bach, die 1882 hier eine Lebensmittelgroßhandlung gründete. Der äußerst erfolgreiche Betrieb wurde in der NS-Zeit arisiert, die Familie floh, Gudella Ermann-Bach wurde im Alter von 84 Jahren in Theresienstadt ermordet.
Im Emil-Frank-Institut angekommen, wurden in der Abschlussrunde die gute Organisation, die interessanten Informationen zum jüdischen Leben in Wittlich und die Notwendigkeit, den gemeinsamen Weg weiter zu verfolgen, herausgestellt. Ein wichtiger Tag für die Erinnerungsarbeit in der Region Eifel-Mosel-Hunsrück ging damit zu Ende.
Foto: Klaus Wahl