Film-Vorführung „Die Ermittlung“

Film-Vorführung „Die Ermittlung“

Regie: RP Kahl
nach dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss
Deutschland 2024

Im Zentrum des Films stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, welche im Rahmen einer Gerichtsverhandlung auf Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Die Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen.

Das Emil-Frank-Institut zeigt diesen Film in der Originalfassung (240min) in Anwesenheit der in Wittlich geborenen Schauspielerin Barbara Philipp, die in diesem Werk die Rolle der „Zeugin 10 / Häftlingszeugin“ übernommen hat.

Auszüge aus Pressereaktionen nach der Erstaufführung:

„DIE ERMITTLUNG von RP Kahl lehnt sich eng an Peter Weiss’ dokumentarisches Theaterstück „Die Ermittlung- Oratorium in 11 Gesängen“ über den ersten Auschwitz-Prozess (1963 bis 1965) an – ein Klassiker der Erinnerungskultur in West- und Ostdeutschland. Mit einem 60-köpfigen Ensemble stellt der Film nach Weiss’ Vorbild den Aussagen der Zeugen die Ausflüchte der Angeklagten (unter anderem Wachmänner, Lagerärzte und der Lager-Apotheker) gegenüber und verdichtet sie – ein Konzept, das voll und ganz aufgeht….

Der Film ist naturgemäß bedrückend, aber zugleich so fesselnd, dass man trotz seiner Länge … nicht in Versuchung gerät, die Vorführung vorzeitig zu verlassen. Denn DIE ERMITTLUNG ist kein abgefilmtes Theater, sondern ein hervorragendes Kinodrama.“
(Ayala Goldmann, Jüdische Allgemeine Nr. 30, 25.07.2024)

„Diese ‚Ermittlung‘ hält die mörderische Spannung. Die Aufmerksamkeit lässt im Gang der Stunden nicht nach, im Gegenteil. Immer drängender stellt dieses Lehrkinostück die größte aller Fragen: Wie war es möglich?

Bei der Premiere im Berliner Zoo-Palast sagte RP Kahl: ‚Wir müssen immer wieder daran erinnern, dass es Auschwitz gegeben hat. Das ist das Mindeste, was wir den Opfern gegenüber tun können.‘ Sichtlich bewegt sagte er auch, es wäre ihm lieber gewesen, er hätte diesen Film nicht drehen müssen. Aber dann lebten wir in einer ganz anderen Welt.“
(Rüdiger Schaper, Der Tagesspiegel 25.07.2024)

„In einer Zeit, in der nur noch wenige Zeitzeugen leben, ist das Stück von Peter Weiss selbst zum Zeugnis geworden. Nicht nur für das heute viel beschworene ‚Nie wieder‘, sondern auch für einen Willen zur Aufklärung, der sich nicht in moralischer Empörung erschöpft.“
(Peter Neumann, DIE ZEIT Nr 32, 25.07.2024)

Siehe auch:

 

 



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