In der Nacht vom 7. auf den 8. Februar 2008 wurden im Eingangsbereich der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich nationalsozialistische Symbole und Parolen angebracht. Die Täter haben den linken Flügel der Eingangstür und eine Säule des Stufenportals des ehemaligen jüdischen Gotteshauses beschmiert, in dem heute u.a. der Mitglieder der jüdischen Gemeinde Wittlich gedacht wird, die durch die nationalsozialistische Herrschaft ihr Leben verloren haben. 

Das Emil-Frank-Institut protestiert mit Abscheu und Empörung gegen diese Verhöhnung der Opfer. Gerade dieses Gebäude, dessen gewaltsame Verwüstung am 10. November 1939 faktisch das Ende jüdischen Lebens in Wittlich bedeutete, belegt unmissverständlich, wohin nationalsozialistischer Rassenwahn und Antisemitismus geführt haben. 

Wir rufen alle Wittlicher Bürgerinnen und Bürger auf, sich von solchem Denken zu distanzieren. Wir hoffen, dass die bisher unbekannten Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden können. 

Wittlich, den 9. Februar 2008 

Prof. Dr. Reinhold Bohlen
Direktor des Emil-Frank-Instituts an der Universität und an der Theologischen Fakultät Trier