„Interreligiöser Dialog als Chance zur Lösung aktueller Krisen?“

Im Rahmen der Vortragsreihe des Emil-Frank-Instituts über "Chancen und Schwierigkeiten eines interreligiösen Dialogs"

Den Abschlussvortrag zur interreligiösen Vortragsreihe hielt RA Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, am 23.02.2016 in der Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars Trier.

Gleich zu Anfang betonte Herr Botmann, dass er sich der obigen Fragestellung seines Vortrags nicht als Rechtsanwalt, sondern als „Fragender, Suchender und Forschender“ nähern wolle. Er berichtete von der Geschichte der Juden in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beginnend mit der Gründung erster Gemeinden bis hin zur Organisation und der Arbeit des Zentralrats der Juden.

 

Der Islam im Spannungsfeld zwischen Toleranz und Gewalt – Annäherung und Abgrenzung zum Judentum und Christentum

Im Rahmen der Vortragsreihe des Emil-Frank-Instituts über Chancen und Schwierigkeiten eines interreligiösen Dialogs

Fast bis auf den letzten Platz belegt zeigte sich die Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars Trier am Donnerstag, den 11.02.2016. Rund 200 Interessierte zog es zum Vortrag von Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster), was beweist, wie sehr diese sensible Thematik aktuell die Gemüter bewegt.

Zu Beginn leitete Prof. Khorchide gezielt mit einer kleinen Einführung zum eigentlichen Vortrag hin. So meinte er, dass Gewalt und Terror komplexe Phänomene seien. Es gäbe viele Ursachen, aber kaum Ansätze, die das Problem Gewalt und Terror in Gänze lösen würden. Global betrachtet, solle man sich nicht wundern, dass der Export von Gewalt und Krieg auch Gewalt und Krieg hervorbringe.

Versöhnung zwischen den Religionen - ein Erfahrungsbericht

Im Rahmen der Vortragsreihe des Emil-Frank-Instituts über Chancen und Schwierigkeiten eines interreligiösen Dialogs

 

Zum Auftakt der Vortragsreihe am 19.01.2016 in der Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars Trier ließ Herr Erzbischof Dr. em. Robert Zollitsch (ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz) die ZuhörerInnen an seinen Erfahrungen im interreligiösen Dialog teilhaben. Am Ende seines Vortrags stellte er sich geduldig den neugierigen, aber auch teils kritischen Fragen, die sich bei den ca. 80 interessierten Anwesenden auftaten.

„Nacht-und-Nebel“-Häftlinge in der Region

Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2016 in der Synagoge in Wittlich

Auf Einladung des Kulturamtes der Stadt Wittlich, des Arbeitskreises „Jüdische Gemeinde Wittlich“ und des Emil-Frank-Instituts referierte Lena Haase, Mitarbeiterin des Projektes „Gestapo Trier“ der Universität Trier, in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich zum Thema „Nacht-und-Nebel“-Häftlinge in der Region.

Ein Abend für Martin Buber

Vor 50 Jahren starb in Israel der vor allem als Begründer der Dia-Logik und Übersetzer der Heiligen Schrift hoch geehrte Martin Buber, einer der wichtigsten jüdischen Denker des 20. Jahrhunderts. Er inspirierte mit seiner Aufnahme johanneischer Terminologie und seiner bevorzugten Einbindung Jesu in die dialogische Philosophie vor allem Christen (bis in die höchsten Ebenen) und bemühte sich Zeit seines Lebens, auch angesichts des Antisemitismus um den interreligiösen Dialog. Das Emil-Frank-Institut lud aus diesem Anlass zu einer gut besuchten literarisch-musikalischen Annäherung an den Religionsphilosophen am 10. Dezember 2015 in die Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich ein.

Martin Buber, 1878 in Wien in einer großbürgerlichen Familie geboren und im chassidischen Milieu in Galizien aufgewachsen, lebte und wirkte über viele Jahrzehnte auch in Deutschland. Von 1916 bis zur Vertreibung im Jahre 1938 wohnte er mit seiner Familie in Heppenheim an der Bergstraße. Sein damaliges Haus ist heute eine Begegnungs- und Erinnerungsstätte sowie sinnigerweise Sitz des internationalen Rates der Christen und Juden. Eine Dauerausstellung dort macht die Besucher mit seinem Leben und Werk bekannt.

„Aus dem Tagebuch eines Mitreisenden“

 

San Nicola Bari

Als Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen „trialogischen Intensivzeit“ organisierte das Emil-Frank-Institut eine fünftägige Exkursion vom 14.10. - 18.10.2015 nach Apulien. Auf dem Programm standen die Besichtigung der Städte Trani, Bari und Lucera – Städte, deren Historie eng mit der Geschichte des Judentums, Christentums und des Islam sowie der gegenseitigen kulturellen bzw. religiösen Beeinflussung der drei Religionen verbunden ist. Hinzu kamen ein Ausflug auf die Halbinsel des Gargano nach Monte Sant‘ Angelo, einer bedeutenden Verehrungsstätte des Erzengels Michael, und die Besichtigung des von Friedrich II. erbauten Castel del Monte, in welchem sich vorderorientalische Architekturelemente wiederfinden, die aus dem islamischen Kulturraum stammen. Einen Abschluss fand die Fahrt im Besuch der „weißen Stadt“ Ostuni und des Trullistädtchens Alberobello, in dessen Gebiet sich zur Zeit des italienischen Faschismus ein Campo di Concentramento befand.

Die zehn TeilnehmerInnen wurden von den beiden Reiseleitern René Richtscheid (Geschäftsführer des Emil-Frank-Instituts) und Natalie Uder (Mitarbeiterin im Themenfeld des jüdisch-christlich-islamischen Trialogs) während der gesamten Bildungsfahrt begleitet und eingehend über das Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen von der Antike bis zur Gegenwart informiert.

Über 100 Teilnehmer an der Mahnwache

Wie in jedem Jahr organisierten der Arbeitskreis „Jüdische Gemeinde Wittlich“, das Kulturamt der Stadt Wittlich und das Emil-Frank-Institut wieder Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der Verbrechen vom 9./10.November 1938 überall in Deutschland und im Besonderen in Wittlich.

Auf dem Marktplatz versammelten sich knapp 100 Wittlicherinnen und Wittlicher und bildeten einen Schweigekreis um den auf den Boden skizzierten Davidstern mit seinen Lichtern. Still gedachten sie ihrer ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die so viele am Marktplatz gelegene Häuser bewohnten.

Das Emil-Frank-Institut als Theaterkulisse

In einem anderen Licht erschien das Emil-Frank-Institut am vergangenen Sonntagabend. Der Schauspieler Manuel Klein und die Musikerin Anne Kaftan präsentierten im Garten des Hauses Mehs eindrucksvoll das Leben des Alt-Bürgermeisters und Ehrenbürgers der Stadt Wittlich, Matthias Joseph Mehs.