In Ergänzung der auf Mail- und Postweg verbreiteten Übersicht der geplanten Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2023 stellen wir Ihnen das Programm auch zum Download zur Verfügung.
Wir freuen uns, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Wie in jedem Jahr laden der "Arbeitskreis Jüdische Gemeinde Wittlich", das Emil-Frank-Institut und das Kulturamt der Stadt Wittlich zu einer öffentlichen Veranstaltung am 27. Januar, dem "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus", in die ehemalige Synagoge in Wittlich ein. Zum Thema: "Letzte Spuren, Flucht, Deportation und Beraubung am Beispiel einer Wittlicher Familie in der NS-Zeit" wird Dr. Walter Rummel, ehemaliger Leiter des Landesarchivs Speyer, referieren.
Zuvor, um 17.30 Uhr, wird in der Autobahn- und Radwegekirche St. Paul, ein Gottesdienst stattfinden.
Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 06571 1466-0
Foto: Landesarchiv/Frei
„Immer wieder berührt mich dieser Raum“ begann Bürgermeister Joachim Rodenkirch seine Ansprache zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Wittlich“ am 20. November 2022 in der voll besetzten ehemaligen Synagoge. Immer wieder denke er an die schrecklichen Ereignisse des 10. Novembers 1938, als in der Reichspogromnacht die wunderbare Synagoge verwüstet wurde. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland) sei heute groß neben dem Gebäude zu lesen. Und dieser Satz müsse unser Leben bestimmen, Sorge tragen, dass nie wieder unmenschliches Grauen zugelassen, ja forciert werde.
Der Bürgermeister bedankte sich bei der Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern des „Arbeitskreises Jüdische Gemeinde Wittlich“, Dr. Marianne Bühler und Franz-Josef Schmit, dem Emil-Frank-Institut, René Richtscheid, und dem Kulturamt der Stadt Wittlich, Elke Scheid, bereits vor einigen Jahren bildete. Ziel war, die fast 30 Jahre alte Dauerausstellung durch eine zeitgemäße, weniger textlastige und emotional berührende Präsentation zu ersetzen. Christine Dunn und Klaus Wahl vom Emil-Frank-Institut stießen später noch zu dieser Arbeitsgruppe hinzu. Dank der sensibel gestalteten Grafik Chris Marmanns entstand so eine außerordentlich sehenswerte Ausstellung.
v.l.n.r.: René Richtscheid, Franz-Josef Schmit, Klaus Wahl, Dr. Marianne Bühler, Christine Dunn, Chris Marmann, Elke Scheid, Joachim Rodenkirch (Foto: Monika Metzen-Wahl)
„Als feste zivilgesellschaftliche Größe in Wittlich und der Region Mosel-Eifel-Hunsrück leistet das Institut einen wesentlichen Beitrag, um antisemitischem Denken entgegenzuwirken”, erklärte Dr. Dennis Halft, der kommissarische Leiter bei der Festveranstaltung am 7. Dezember in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge. Seit 1997 fördert das Emil-Frank-Institut die Begegnung von Juden und Nichtjuden. Es führt eine über die Stadtbücherei öffentlich zugängliche Fachbibliothek mit über 11.000 Bänden, organisiert Führungen, Vorträge, Exkursionen und weitere Veranstaltungen und publiziert seine Arbeit regelmäßig.
Auf Anregung von Monika Metzen-Wahl vom Emil-Frank-Institut Wittlich hat sich im Frühjahr 2021 eine Projektgruppe gefunden, die eine wichtige Forschungsarbeit für den jüdischen Teil des Trierer Hauptfriedhofs geleistet hat. Mit Monika Metzler und Stefan Roos zusammen ist an vielen Tagen im Stadtarchiv Trier recherchiert und geforscht worden. In Zusammenarbeit mit dem Friedhofsamt konnte die tatsächliche Belegung auch der bislang nicht identifizierbaren Gräber ermittelt und Hinweisschilder mit Namen und Lebensdaten gesetzt werden.
Wie in jedem Jahr organisieren der "Arbeitskreis Jüdische Gemeinde Wittlich", das Emil-Frank-Institut Wittlich und das Kulturamt der Stadt Wittlich Veranstaltungen zum Gedenken an die Verbrechen der Reichsprogramnacht 1938.
Um 17.00 Uhr beginnt auf dem Marktplatz der einstündige Schweigekreis. Alle Wittlicherinnen und Wittlicher sind zur Teilnahme eingeladen. Um 18.00 Uhr endet dieser Teil der Veranstaltung und die Teilnehmer(innen) begeben sich zur Synagoge, wo Herr Bürgermeister Joachim Rodenkirch und die Erste Beigeordnete der Stadt Wittlich, Frau Elfriede Meurer, Kränze zum Gedenken an die früheren jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt niederlegen werden.
Das Emil-Frank-Institut Wittlich lädt zu einer Führung auf dem jüdischen Friedhof "Judenbüsch" ein. Treffpunkt ist am Sonntag, 23. Oktober, um 14.30 Uhr auf dem Parkplatz am Sportzentrum Wittlich.
Werner Bühler wird jüdische Begräbnissitten erklären und anhand einzelner Grabsteine auf die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde Wittlich eingehen.
Im Judentum gilt die Totenruhe auf ewig. Deshalb sind auf jüdischen Friedhöfen - so auch in Wittlich - sehr alte Gräber zu finden. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Die kostenlose Führung dauert einschießlich Hin- und Rückweg etwa zwei Stunden. Das Tragen von festem Schuhwerk ist ratsam, männliche Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung mitzubringen. Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich.
Vortrag zur deutschen Besatzung und der Shoah in Griechenland.
Griechenland, Kreta und viele griechische Inseln gehören zu den beliebtesten Reisezielen deutscher Touristen. Über die deutsche Besatzung und den Holocaust an den griechischen Juden ist hierzulande eher wenig bekannt. Der Bremer Professor Christoph Schminck-Gustavus ist ein ausgewiesener Experte, der bei zahlreichen Aufenthalten im Land zu den Kriegsverbrechen der deutschen Besatzer geforscht und publiziert hat. Schminck-Gustavus wird am Dienstag, dem 11. Oktober 2022, 18.30 Uhr in der ehemaligen Wittlicher Synagoge wichtige Forschungsergebnisse vorstellen, auch der regionale Bezug wird thematisiert.
Der Eintritt ist kostenfrei, Anmeldungen sind derzeit nicht notwendig. Weitere Informationen unter: www.emil-frank-institut.de oder tel. 06571 / 260124.
Zu Ihrem eigenen Schutz sollten Sie weiterhin einen geeigneten Mund-Nasen-Schutz tragen. Bei Symptomen bitte einen Selbsttest durchführen und ggf. von einem Besuch der Veranstaltung Abstand nehmen.
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